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Dienstag, 11. Januar 2011
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Historische Entwicklung des Lenneschen Rosengartens auf der Pfaueninsel
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14:53
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Freitag, 17. Dezember 2010
1. Iris.
Iris germanica, Iris florentina (Iridaceae) - Deutsche und Florentinische Schwertlilie
Die Iris [die Einen nennen sie die illyrische, die Anderen Thelpide, die
himmlische, reinigende, wunderbare, die Römer marica, auch Gladiolus,
Opertritos, Consecratrix, die Aegypter Nar ist nach der Aehnlichkeit mit
dem Regenbogen benannt. Sie hat der Siegwurz ähnliche Blätter, aber
grösser, breiter und glänzender. Die Blüthen stehen auf Stielen in gleicher
Entfernung, sind zurückgebogen, verschiedenartig gefärbt, denn man sieht
weisse, blassgelbe, purpurfarbige oder bläuliche, darum wird sie wegen der
Farbenverschiedenheit dem Regenbogen am Himmel verglichen. Die Wurzeln
darunter sind gegliedert, fest, wohlriechend; dieselben worden abgeschnitten,
im Schatten getrocknet und, auf eine Schnur gezogen, aufbewahrt. Die beste
ist die illyrische und makedonische, und unter diesen verdient den Vorzug die
mit Würzelchen dicht besetzte, hie und da verstümmelte, schwer zu
brechende Wurzel, welche von hellgelber Farbe, sehr wohlriechend ist
und auf der Zunge brennt, [welche einen reinen Geruch hat und nicht
feucht ist], und beim Zerstossen Niesen erregt. Die libysche ist ge-
ringer an Kraft, hat eine weisse Farbe und bitteren Geschmack. Beim
Aelterwerden verfallen sie dem Wurmfrasse, werden aber wohlriechender.
Wirkung:
Haben erwärmende Kraft, vertreiben, mit doppelt so viel weisser Nies-
wurz aufgelegt, Sonnenbrandflerken und Leberflecken. Sie füllen die Ge-
schwüre mit Fleisch aus, verdünnen die schwer auszuwerfenden Flüssig-
keiten und benehmen einem verderbenbringenden Mittel die Kraft, wenn
sie mit Honigmeth genossen werden. Sie sind aber auch schlafmachend,
verursachen Thränen und heilen Leibschneiden. Mit Essig genommen sind
sie denen heilsam, die von giftigen Thieren gebissen sind, ebenso auch
Milzsüchtigen und denen, die an Krämpfen leiden, die von Kälte und
Frostschauern ergriffen sind und denen, die an Samenfluss leiden. Mit
Wein genommen, befördern sie die Katamenien, auch ist die Abkochung
davon zu Bähungen für Frauen sehr geeignet, indem sie die Stellen
erweicht und öffnet. Mit Honig als Paste eingeführt, ziehen sie den
Embryo heraus. Sie erweichen auch Drüsen und alte Verhärtungen, wenn
sie gekocht umgeschlagen worden. Ferner sind sie wohlthuend bei Kopf-
schmerzen, wenn sie mit Essig und Rosensalbe ausgestrichen werden.
Endlich werden sie auch den Zäpfchen, Pflastern und Salben zu-
gemischt; überhaupt sind sie zu Vielem nützlich
2. Akoron.
Acorus calamus (Araceae) - Gewürzhafter Kalmus
Das Akoron [Einige nennen es Choros aphrodisias, die Römer Venerea,
auch Radix nautica, die Gallier Peperacium] hat Blätter denen der Schwert-
lilie ähnlich, aber schmaler, und ihr nicht unähnliche Wurzeln, die aber mit
einander verflochten und nicht gerade gewachsen sind, sondern schief, zu Tage
treten und durch Absätze unterbrochen sind, weisslich, mit scharfen Geschmack
und nicht unangenehmem Geruch. Den Vorzug verdient das dichte und weisse,
nicht (von den Würmern) zerfressene und duftreiche. Ein solches ist das,
welches in Kolchis und Galatien Splenion genannt wird. Die Wurzel
hat erwärmende Kraft.
Wirkung:
Eine Abkochung davon getrunken treibt den
Harn, ist auch ein gutes Mittel bei Lungen-, Brust- und Leberleiden, bei
Leibschneiden, Zerreissungen und Krämpfen. Sie erweicht die Milz,
hilft den an Harnzwang Leidenden und den von giftigen Thieren Ge-
bissenen, und eignet sich wie die Schwertlilie zu Sitzbädern bei Frauen-
krankheiten. Der Saft der Wurzel vertreibt die Verdunkelungen auf der
Pupille; mit Vortheil wird aber auch die Wurzel den Gegengiften zu-
gemischt.
3. Bärwurtz.
Athamantha meum (Umbelliferae) - Mutter- oder Bärwurz, Bärendill, Bärenfenchel
Das sogen. athamantische Meon wächst sehr häufig in Makedonien und
Spanien, an Stengel und Blättern dem Dill ähnlich, aber es ist dicker [kürzer]
als der Dill.Es erreicht eine Grösse von etwa zwei Ellen, ist [auch oft] unten
besetzt mit zarten, querlaufenden und geraden, langen, wohlriechenden, auf
der Zungebrennenden Wurzeln.
Wirkung:
Diese, mit Wasser gekocht oder auch un-
gekocht, fein zerrieben und genossen, lindern die Schmerzen bei Blasen- und
Nierenverstopfung und sind ein gutes Mittel gegen Harnverhaltung, gegen
Aufblähen des Magens und Leibschneiden, auch bei hysterischen Zuständen
und Gelenkleiden. Fein gerieben mit Honig als Latwerge dienen sie gegen
Brustrheumatismus, als Abkochung zum Sitzbade verwandt leiten sie das
Blut ab durch die Menstruation Auf die Schamtheile der Kinder ge-
legt, treiben sie den Harn. Wird es mehr, als nötig ist, genommen,
so verursacht es Kopfschmerz.
4. Cyperngras.
Cyperus rotundus, Cyperus longus (Cyperaceae) - Rundes und Langes Cyperngras.
Der Kypeiros - Einige nennen ihn gerade so wie den Aspalathos
Erysiskeptron [die Römer Binsenwurzel, auch Binse]. Er hat Blätter wie
der Lauch, aber länger und dünner (und härter), einen Stengel von zwei
Ellen und mehr Höhe, kantig, der Binse ähnlich, an dessen Spitze sich ein
Ansatz von kleinen Blättchen und Samen befindet. Die Wurzeln darunter,
von denen auch Gebrauch gemacht wird, sind länglich wie Oliven, unter
sich zusammenhängend oder auch rundlich, schwarz, wohlriechend, etwas
bitter. Er wächst aber in bebauten und sumpfigen Gegenden. Die beste
Wurzel ist die sehr schwere und dichte, vollkrätftige, schwer zu brechende,
rauhe, die einen mit einer gewissenSchärfe verbundenen Wohlgeruch hat;
eine solche ist die kilikische und syrische, und die von den kykladischen
Inseln.
Wirkung:
Sie hat eine erwärmende, eröffnende, harntreibende Kraft, hilft
den an Blasenstein und Wassersucht Leidenden und ist auch ein gutes
Mittel gegen Skorpionstiche; ferner ist sie in der Räucherung heilsam
bei Erkältung und Verstopfung der Gebärmutter) und befördert die Men-
struation. Trocken fein zerrieben heilt sie Geschwüre im Munde und
fressende Gesrhwüre. Ferner wird sie erwärmenden umschlägen zugesetzt
und eignet sich besonders zum Verdichten der Salben. Es wird be-
richtet, dass in Indien noch eine andere Art Kypeiro vorkomme, dem
Ingwer ähnlich, welche sich beim Zerkauen safranfarbig und bitter er-
weist. Eingesalbt aber vertreibt sie alsbald die Haare.
5. Kardamomon.
Elettaria cardamomum, Alpinia cardamomum (Zingiberaceae) - Kardamom
Das beste Kardamomon wird aus Komagene, aus Arabien und vom
Bosporus bezogen; es wächst in Indien und Arabien. Man wähle das,
welches schwer zu zerbrechen, voll und rasselnd ist [denn was diese
Eigenschaft nicht hat ist zur unrechten Zeit gesammelt], welches einen
betäubenden Geruch und scharfen, bitterlichen Geschmack hat.
Wirkung:
Es hat
erwärmende Kraft. Mit Wasser genommen wirkt es gegen Epilepsie,
Husten, Isschias, Paralyse, Zerreissungen, Krämpfe, Leibschneiden und
treibt den Bandwurm ab. Mit Wein genommen ist es ein gutes Mittel bei
Nierenleiden, Harnverhaltung, gegen Skorpionstiche und alle Bisse giftigen
Thiere. Mit 1 Drachme von der Wurzelrinde des Lorbeers getrunken zer-
trümmert es den Blasenstein. In der Räucherung tödtet es den Embryo,
und mit Essig eingerieben vertreibt es die Krätze. Es wird aber auch den
Salben zum Verdichten zugesetzt [ebenso den anderen Gegenmitteln].
6. Narde.
Valeriana oder Patrinia Jatamansi und Patrinia scabiosaefolia (Valerianaceae) -
Indische Narde und syrische Narde
Es gibt zwei Arten Narde, und zwar heisst die eine die indische, die andere
die syrische, nicht aber weil sie in Syrien gefunden wird, sondern weil die
eine Seite des Gebirges, an dem sie wächst, nach Indien, die andere nach
Syrien gerichtet ist. Von der als syrische bezeichneten ist diejenige die beste,
welche frisch, leicht, reichdoldig, gelbfarbig und sehr wohlriechend ist, und
zwar im Dufte dem Cyperngrase gleich, welche eine dichte Aehre, einen
bitteren Geschmack hat, die Zunge austrocknet und den Wohlgeruch ziemlich
lange behält. Eine Art der indischen heisst Gangitis von einem gewissen Flusse
mit Namen Ganges, welcher an dem Gebirge, wo sie wächst, vorbei-
fliesst. Sie ist an Kraft schwächer, weil sie aus feuchten Gegenden
stammt, ist auch länger und hat viele aus derselben Wurzel spriessende
vieldoldige und unter sich verflochtene Aehren mit stinkendem Geruch.
Die gebirgige dagegen ist dunkler, wohlriechender, hat kürzere Aehren
und ähnelt im Geruch dem Cyperngrase; dabei hat sie die übrigen Eigen-
schaften der als syrische bezeichneten. Eine Art heisst auch die sam-
pharitische, sie ist sehr kurz und nach ihrer Heimath benannt, mit
grossen Aehren, in deren Mitte sie zuweilen einen helleren Stengel mit
übermässig starkem Bocksgeruch treibt; dieser muss weggeworfen werden.
Sie wird aber auch ausgesogen in den Handel gebracht; dieses erkennt
man daran, dass die Aehre weiss und dürr ist und keinen Flaumbesatz
hat. Sie verfälschen sie auch durch Imprägniren mit Schwefelantimon
und Wasser oder Palmwein, damit sie compacter und schwerer wird.
Beim Gebrauche muss man, wenn Schmutz an den Wurzeln hängen sollte,
diesen entfernen und den Staub absieben, welcher zum Waschwasser der
Hände verwandt werden kann.
Wirkung:
Sie haben erwärmende, austrocknende,
urintreibende Kraft, weshalb sie genossen auch den Stuhlgang und, in
Zäpfchen eingelegt, die Ausflüsse aus der Gebärmutter stellen, sowie die
Säfte in Ordnung bringen. Mit kaltem Wasser genommen helfen sie
gegen Uebelkeit, Magenschmerzen, Blähungen, Leberleiden, Gelbsucht und
Nierenleiden. In Wasser abgekocht und zum Dampfsitzbade angewandt,
heilen sie die Gebärmutterentzündungen. Ferner wirken sie gegen die in
den Augen abgesonderte, die Augenlider faulende Flüssigkeit, indem sie
die Winipern kräftigen und verdichten, auch dienen sie zu Aufstreupulver
für feuchte Körper. Weiterhin werden sie den Gegengiften zugesetzt. Zu
Augenmitteln aber werden sie mit Wein fein zerrieben, geformt und in
einem unverpichten neuen Gefässe aufbewahrt.
7. Keltische Narde.
Valeriana celtica (Valerianaceae) - Keltische Narde, Keltischer Baldrian
Die keltische Narde wächst wohl in den Alpen Liguriens, wo sie landläufig
Saliunca genannt wird. Sie wächst aber auch in Istiren. Es ist ein sehr kleiner,
Strauch, welcher sammt den Wurzeln in Bündeln wie eine Handvoll ge-
sammelt wird. Sie hat längliche, etwas gelbliche Blätter und eine hoch-
gelbe Blüthe. Nur die Stengel und Wurzeln stehen im Gebrauch und
haben Wohlgeruch. Deshalb muss man die Bündel, nachdem man das
Erdige entfernt hat, am ersten Tage mit Wasser besprengen und sie an
einem feuchten Orte auf untergelegtem Papier hinlegen und sie am fol-
genden Tage reinigen; denn mit der Spreu und Nichtdazugehörigem wird
durch den Einfluss der Feuchtigkeit das Brauchbare nicht zugleich mit
hinweggenommen. Sie wird aber verfälscht durch ein mit ihr zusammen
ausgerupftes, ihr ähnliches Kraut, welches man nach dem Geruch stin-
kendes Böckchen nennt. Die Erkennung ist jedoch leicht, denn die
Pflanze hat keinen Stengel, ist heller und hat weniger längliche Blätter,
auch hat sie nicht eine bittere und aromomatische Wurzel, wie es bei der
Jachten ist. Will man sie (die Narde) aufbewahren, so soll man daher die
Stengelchen und Wurzeln, indem man die Blätter wegwirft, absondern,
sie, fein zerrieben, in Wein aufnehmen und zu Zeltchen formen und sie
in einem neuen irdenen Gefässe wegsetzen, dieses sorgfältig verschliessend.
Die beste ist die frische und wohlriechende, die wurzelreiche, nicht leicht
zerbrechliche und volle. Sie hat dieselbe Kraft wie die syrische, ist aber
noch harntreibender und magenstärkender.
Wirkung:
Sie hilft auch bei Leberent-
zündungen, bei Gelbsucht und Aufblähen des Magens, wenn sie mit Wer-
muthabkochung getrunken wird, in gleicher Weise bei Milz-, Blasen-,
Nierenleiden und gegen den Biss giftiger Thiere, wenn sie mit Wein
genommen wird. Auch wird sie den erwärmenden Umschlägen, Tränken
und Silben zugesetzt.
8. Bergnarde.
Nardus tuberosa (Valerianaceae) - Knollenwurzeliger Baldrian
Die Bergnarde, von Einigen auch Thylakitis und Neris genannt, wächst in Kiliken
und Syrien und hat Blätter und Stengel wie Erynx, aber weicher [näm-
lich nicht rauh und stachelig. Die Wurzeln darunter sind schwarz, wohl-
riechend, zwei oder mehrere, wie die des Asphodeles, aber schmaler und
viel kleiner. Weder Stengel noch Frucht noch Blüthen nutzen etwas,
aber die Wurzel hilft gegen Alles, wogegen die keltiselie Narde (ge-
braucht wird).
9. Haselwurz.
Asarum europaeum (Aristolochiaceae) - Gemeine Haselwurz
Die Haselwurz, welche Einige auch wilde Narde nennen [die Propheten Blut
des Mara, Osthanes Thesa, dieAegypter Kereeran, die Römer Peripresa, Andere
auch Bakchar, die Thusker Succinum, Bauernnarde], [eine wohlriechende Kranz-
pflanze], hat Blätter ähnlich dem Epheu, aber viel kleiner und runder.
Die Blüthen zwischen den Blättern dicht über der Wurzel sind purpur-
farben, denen des Bilsenkrauts oder der Grantablüthe ähnlich, der Same
gleicht den Weinbeerenkernen. Die Wurzeln darunter sind zahlreich,
gliederig, schräg wie bei Agrostis, aber viel dünner und wohlriechend,
erwärmend, auf der Zunge beissend
Wirkung:
Ihre Kraft ist harntreibend, er-
wärmend und Brechen erregend, ein gutes Mittel für Wassersüchtige und
solcher die an chronischer Ischias leiden; sie befördern auch die monat-
liche Reinigung. Mit Honigwisser (Honigmeth) in einer Gabe von
6 Drachmen getrunken führen sie ab, wie weisse Nieswurz. Sie werden
auch den wohlriechenden Salben zugemischt. Sie (die Haselwurz) wächst
an schattigen Bergen, am meisten in Pontus und Phrygien, in Illyrien und
bei den Vestinern in Italien.
10. Phu.
Valeriana dioscorides oder Valeriana officinalis (Valerinaceae) - Gemeiner Baldrian
Das Phu - Einige nennen auch dieses wilde Narde - wächst in Pontus und
hat Blätter ähnlich denen der wilden Pastinake oder des Pferdseppich,
einen ellenlangen oder höheren Stengel, glatt, weich, etwas purpurfarbig,
innen hohl und durch Gelenke etwas abgetheilt. Die Blüthe kommt auf die
der Narde hinaus, ist aber grösser und zarter und vom weissen Grunde aus
purpurartig gefärbt. Die Wurzel hat am oberen Theile die Dicke des kleinen
Fingers, sie hat aber daran querlaufende Würzelchen wie etwa die Binse
oder die schwarze Nieswurz, unter einander verflochten, gelblich, wohlriechend,
an Duft der Narde ähnelnd, aber mit einer gewissen stinkenden Strenge.
Wirkung:
Valeriana dioscorides oder Valeriana officinalis (Valerinaceae) - Gemeiner Baldrian
Das Phu - Einige nennen auch dieses wilde Narde - wächst in Pontus und
hat Blätter ähnlich denen der wilden Pastinake oder des Pferdseppich,
einen ellenlangen oder höheren Stengel, glatt, weich, etwas purpurfarbig,
innen hohl und durch Gelenke etwas abgetheilt. Die Blüthe kommt auf die
der Narde hinaus, ist aber grösser und zarter und vom weissen Grunde aus
purpurartig gefärbt. Die Wurzel hat am oberen Theile die Dicke des kleinen
Fingers, sie hat aber daran querlaufende Würzelchen wie etwa die Binse
oder die schwarze Nieswurz, unter einander verflochten, gelblich, wohlriechend,
an Duft der Narde ähnelnd, aber mit einer gewissen stinkenden Strenge.
11. Malabathron.
Laurus cassia (Laurineae) oder Cinnamomum cassia, aromat., tamala -
Kassienlorbeer
Einige nehmen an, das Malabathron sei das Blatt der indischen Narde, verleitet
durch die Aehnlichkeit im Geruch; es haben nämlich viele Pfleinzen einen
nardenartigen Geruch, wie das Phu, die Haselwurz, Neris. Die Sache ver-
hält sich aber nicht so. Es ist eine besondere, in den indischen Sümpfen
wachsende Art, indem es ein Blatt ist, welches auf dem Wasser schwimmt,
gerade so wie die auf den Sümpfen sich findende Linse, ohne dass es
eine Wurzel hat. Die Sammler ziehen es rasch auf eine Leinenschnur
zum Trocknen und bewahren es auf. Man sagt, daso, nachdem das Wasser
durch die sommerliche Hitze verschwunden ist, der Boden mit Strauch-
werk gebrannt werde, denn, wenn dies nicht stattfände, wachse es nicht.
Gut ist es, wenn es frisch , beim Einweichen weisslich, nicht zerbrech-
lich und ganz unversehrt ist, wenn es einen durchdringenden Duft mit
lange anhaltendem nardenartigem Wohlgeruch und dabei keinen salzigen
Geschmack hat. Das schwache und zerbröckelte, welches einen muffigen
Duft von sich gibt, ist unbrauchbar. Es hat dieselbe Kraf wie die Narde; aber
jenes leistet Alles kräftiger.
Wirkung:
So hat das Malabathron eine harntreibendere
und magenstärkendere Kraft, auch gegen Augenentzündungen eignet es
sich, wenn es mit Wein behandelt, fein zerrieben und eingestrichen
wird. Es wird aber auch unter die Zunge gelegt zum Wohlgeruch des
Mundes und zwischen die Kleider, denn diese schützt es vor (Motten-)
Frass und macht sie wohlriechend.
12. Kassia.
Cinnamomum spec. (Lauraceae) - Zimmt
Von der Kassie gibt es mehrere Sorten, welche in dem gewürzliefernden
Arabien wachsen. Sie hat einen dickrindigen Zweig, Blätter wie der Pfeffer.
Wähle die ins Gelbliche spielende, gut aussehende, korallenähnliche, sehr
dünne, lange und feste, die voll voll Röhren ist, die einen beissenden und
zusammenziehenden, zugleich einen einigermasseen brennenden, würzigen
Geschmack und einen weinartigen Geruch hat. Die so beschaffene wird von
den Eingeborenen Achy genannt. Bei den Kaufleuten in Alexandrien führt
sie den Namen Daphnitis. Dieser steht aber voran die dunkle und purpur-
farbene, dichte, genannt Zigi, die einen Rosenduft hat. Und um besten zum
medicinischen Gebrauch sich eignet. An zweiter Stelle dann kommt die
vorher genannte. Die dritte ist der sogen. mosylitische Zweig, die übrigen
aber sind minderwerthig, wie die Aphysemon genannte dunkle, unan-
genehm riechende, mit dünner oder auch rissiger Rinde, oder wie die als
Kitto und Dakar bezeichnete. Es gibt aber auch eine ungeheuer ähn-
liche falsche Kassia, welche durch den Geschmack erkannt wird, der
weder scharf noch gewürzhaft ist; sie hat die Rinde, welche dem Mark
angrenzt. Es wird aber auch eine breite Röhre angetroffen, zart, leicht,
schlank, welche wohl den Vorzug vor der anderen hat. Verwirf aller die
weissliche, krätzig aussehende, die einen bockartigen Geruch hat, und die,
welche keine dicke, sondern eine krätzige und schwache Röhre hat.
Wirkung:
Sie hat
erwärmende, harntreibende, austrocknende und gelind adstringirende Kraft.
Sie eignet sich sehr zu Augenmitteln für Scharfsichtigkeit und zu Um-
schlägen. Mit Honig eingesalbt, entfernt sie die Leberflecke, innerlich
genommen befördert sie auch die Menstruation und hilft den von der
Otter gebissenen, getrunken ferner hilft sie gegen alle inneren Entzün-
dungen und endlich den Frauen im Sitzbade und in der Räucherung zur
Erweiterung des Muttermundes. Die doppelte Menge den Arzneimitteln
zugemischt, wenn Kinnamomon mangeln sollte, leistet dasselbe. Gar sehr
ist sie endlich zu Vielem nützlich.
13. Zimmt.
Cinnamomum spec. (Lauracea) - Zimmt
Vom Zimmt gibt es mehrere Sorten, welche nach dem Ursprungslande
benannt worden. Den Vorzug verdient der Mosylon, weil er eine ziemlich
grosse Aehnlichkeit mit der Mogylites genannten Kassia aufweist, und von
diesem der frische, dunkelfarbige, auf weinfarbigem Grunde aschgraue, der
dünne und glatte Zweige und zahlreiche Knoten hat und sehr wohlriechend
ist. Denn zunächst hängt die Beurtheilung für grösste Güte von der Eigen-
tümlichkeit des Wohlgeruches ab. Es findet sich nämlich bei dem besten
und ganz echten, dass der Geruch auf den der Raute hinauskommt
oder dem des Kardamom ähnlich ist. Ferner noch (verdient Vorzug)
auch der beim Kosten brennende und beissende und der zugleich mit
Wärme etwas salzig schmeckende, der beim Zerreiben nicht schnell zu-
sammenbackt, beim Zerbrechen stäubt und glatt ist zwischen den Knoten.
Prüfe ihn aber, indem du von einer Wurzel den Zweig nimmst, denn
eine solche Prüfung ist leicht auszuführen. Man trifft nämlich Mischungen
von Bruchstücken, welche, indem sie gleich im Anfange der Untersuchung
das Bessere mit ihrem Hauch umgeben und den Geruch vollständig aus-
füllen, die Erkenntniss des Schlechteren erschweren. Es gibt aber auch
einen Bergzimmt, dick, kurz, von hellgelber Farbe; dann einen dritten
vom Mosylon ab, dunkel und sehr wohlriechend, gut schlank und ohne
viele Knoten. Ein vierter ist weiss, locker, knollenartigen Aussehens
und schwach, dabei leicht zerbrechlich und mit einer grossen, der der
Kasgia etwas ähnlichen Wurzel, der fünfte, mit durchdringendem Geruch,
ist hellgelb und hat auch eine Rinde, ähnlich der der gelben Kassia,
hart anzufühlen, nicht sehr faserig, und eine dicke Wurzel. Was von
diesen nach Weihrauch, Myrte, Nassia oder Amomuin riecht, ist schlechter.
Verwirf den weissen, krätzig aussehenden, den mit runzeliger Rinde und
den nicht glatten, auch den holzigen aus der Nähe der Wurzel scheide
als unbrauchbar aus. Es gibt auch noch etwas anderes Ähnliches, das
sogen. Pseudokinnamomon; es ist minderwertig, von nicht kräftigem Ge-
ruch und geringer Kraft; es wird aber auch Zingiber genannt und ist das
Holz des Zimmts, es hat eine gewisse Aehiilichkeit mit dem Zimmt. Es
ist aber ein heller Zimmt, welcher lange und kräftige Zweige und einen
viel geringeren Wohlgeruch hat. Von Einigen wird behauptet, dass auch
der Abstammung nach das Zimmtholz vom Ziinmt sich unterscheide, indem
es von anderer Natur sei.
Wirkung:
Sämmtlicher Zimmt hat erwärmende, harntreibende, erweichende, die
Verdauung befördernde Kraft. Genossen befördert er die Menstruation
und treibt die Frucht ab, und mit Myrrhe aufgelegt hilft er gegen gift-
bissige und todtbringende Thiere; auch entfernt er die Verdunkelungen
der Pupille, er erwärmt zugleich und verdünnt. Mit Honig aufgestrichen ver-
treibt er Leberflecke und Sommersprossen; er wirkt auch gegen Husten
und Katarrh, gegen Wassersucht, Nierenleiden und Harnverhaltung. Auch
wird er den kostbaren Salben zugemischt, ist überhaupt zu vielem nütz-
lich. Für längere Zeit wird er aufbewahrt, indem er zerstossen in Wein
aufgenommen und im Schatten aufbewahrt wird.
14. Amomum.
Amomum verum - Kardomomenart
Das Amomum ist ein kleiner Strauch, gleichsam eine aus dem Holze sich
verwickelte Traube. Es hat eine kleine Blüthe, wie die Levkoie, Blätter
ähnlich denen der Zaunrübe. Das beste ist das armenische, goldfarbige,
mit dunkelgelbem Holze, sehr wohlriechende. Das medische dagegen ist,
weil es in flachen und nassen Gegenden wächst, schwächer. Es ist gross,
grüngelb, weich anzufühlen und hat faseriges Holz, an Geruch ähnelt es
dem Dosten. Das pontische ist gelblich, nicht gross und nicht schwer zu
zerbrechen, traubenförmig, vollfrilchtig und von betäubendem Geruch.
Wähle das frische und weisse oder röthliche, nicht das zusammengedrückte
oder gepresste, sondern das entfaltete und ausgebreitete, welches voll von
Samen ist, der den Weintraubenkernen gleicht, das schwere, sehr wohl-
riechende, von Schimmel (Moder) freie, scharfe, beissend schmeckende,
welches eine einfache und nicht bunte Farbe hat.
Wirkung:
Es hat erwärmende, zusammenziehende, austrochnende, schalfmachende
und, auf die Stirn gestrichen, schmerzstillende Kraft, bringt Geschwülste
und bösen (wabenartigen) Kopfausschlag zur Reife und zertheilt sie.
Mit Basilienkraut zusammen aufgestrichen, hilft es den vom Skorpion Ge-
bissenen; es ist heilsam den an Podagra Leidenden und heilt zusammen
mit Rosinen Augen- und Eingeweideentzündungen. Mit Vortheil wird
es bei Frauenleiden auch zum Sitzbade angewandt. Der Genuss einer
Abkochung davon ist Leber- und Nierenleidenden und Podagrakranken
zuträglich. Es wird aber auch den Gegengiften und den kostbarsten der
Salben zugesetzt. Einige verfälschen das Amomum mit der sogen.
Amomis, welche dem Amomum ähnlich, aber geruchlos und ohne Frucht
ist, welche in Armenien wächst und eine Blüthe hat ähnlich der des
Dosten. Bei der Untersuchung derartiger Dinge muss man die Bruch-
stücke vermeiden. Wähle aber das aus, welches von einer einzigen Wurzel
stammende tadellose Triebe hat.
15. Kostus.
16. Bartgras.
17. Kalmus.
18. Balsam.
19. Aspalathos.
20. Bryon.
21. Agallochon.
22. Naskaphthon.
23. Kankamon.
24. Kyphi.
25. Safran.
26. Krokomagma.
27. Alant.
28. Aegyptischer Alant.
29. Oel aus unreifen Oliven.
30. Gewöhnliches Oel.
31. Oel des wilden Oelbaumes.
32. Weisses Oel.
33. Sikyonisches Oel.
34. Der Schmutz der Bäder.
35. Der Schmutz aus den Ringplätzen.
36. Der Schmutz der Turnplätze.
37. Honigöl.
38. Ricinusöl.
39. Mandelöl.
40. Behenöl.
41. Sesam- und Wallnussöl.
42. Bilsenöl.
43. Knidisches Oel.
45. Rettigöl.
46. Schwarzkümmelöl.
47. Senföl.
48. Myrtenöl.
49. Lorbeeröl.
50.Oel des Mastixbaumes.
51. Mastixharzöl.
52. Die Zusammensetzung der Salböle.
53. Die Bereitung des Rosenöls.
54. Die Bereitung des Elatsöls.
55. Die Bereitung des Quittenöls.
56. Die Bereitung des Weinblüthenöls.
57. Die Bereitung des Bockshornöls.
58. Die Bereitung des Majoranöls.
59. Die Bereitung des Basilicumöls.
60. Die Bereitung des Beifussöls.
61. Die Bereitung des Dillöls.
62. Die Bereitung des susischen Salböls.
63. Die Bereitung des Narzissensalböls.
64. Die Bereitung des Safransalböls.
65. Die Verdichtung und Bereitung des (Lawsonien-) Hennasalböls
66. Die Verdichtung des Schwertlilienöls.
67. Die Bereitung des Mostöls.
68. Amarakinon (Majoransalböl).
69. Megalion.
70. Hedychon.
71. Metopion.
72. Mendesion.
73. Stakte.
74. Zimmtsalböl.
75. Nardensalböl.
76. Malabathronsalböl.
(Ohne Nr) Jasminöl.
77. Myrrhe.
78. Böotische Myrrhe.
79. Styrax.
80. Bdellion.
81. Weihrauch.
82. Weihrauchrinde.
83. Manna des Weihrauchs.
84. Weihrauchruss.
85. Bereitung des Russes.
86. Pinie.
87. Pityiden.
88. Zapfen.
89. Schinos.
90. Mastixharz.
91.Terebinthe.
92. Andere Harze.
93. Die Art und Weise, das Harz zu brennen.
94. Flüssiges Pech.
95. Theeröl.
96.Russ des Theers.
97. Pech.
98. Zopissa.
99. Asphalt.
100. Pissasphalt.
101. Naphtha.
102. Cypresse.
Wachholder.
104. Sadebaum.
105. Ceder.
106. Lorbeer.
107. Platane.
108. Manna-Esche.
110. Schwarzpappel.
111. Makir.
112. Ulme.
113. Fäule des Holzes.
114. Rohr.
115. Papyrus.
116. Tamariske.
117. Heide.
118. Akakalis.
119. Wegdorn.
120. Melde.
121. Paliuros.
122. Oxyankantha.
123. Kynosbatos.
124. Lawsonia.
125. Phillyrea.
126. Kistos.
127. Hypokistis.
128. Ladanum.
129. Ebenholz.
130. Rosen.
131. Rosenpastillen.
132. Ueber Lykion.
133. Akazie.
134. Keuschlammstrauch.
135. Weide.
136. Wilder Oelbaum.
137. Oelbaum.
138. In Salzlake eingemachte Oliven.
139. Oel des wilden Oelbaumes.
140. Oelsatz.
141.Thräne des äthiopischen Oelbaumes.
142. Eiche.
143. Eicheln.
144. Speiseeiche und Ilexeiche.
145. Kastanien.
146. Galläpfel.
147. Gerbersumach.
148. Dattelpalme.
149. Thebanische Datteln.
150. Blüthenscheide der Palme.
151. Granatapfel.
152. Granatblüthe.
153. Granatrinde.
154. Balaustion.
155. Myrte.
156. Myrtidanon.
157. Kirschen.
158. Johannisbrodfrucht.
159. Apfelbaum.
160. Quittenäpfel.
161. Honigäpfel.
162. Epirotische Aepfel.
163. Wilde Aepfel.
164. Pfirsiche.
165. Armenische Aepfel.
166. Medische Aepfel.
167. Birne.
168. Wilder Birnbaum.
169. Mispel.
170. Die andere Mispel.
171. Lotos.
172. Kornelkirsche.
173. Speierlingsfrucht.
174. Pflaumenbaum.
175. Erdbeerbaum.
176. Mandelbaum.
177. Pistacien.
178. Wallnüsse.
179. Haselnüsse.
180. Maulbeerbaum.
181. Sykomore.
182. Feige auf Kypern.
183. Feigen.
184. Wilder Feigenbaum.
185. Winterfeigen.
186. Aschenlauge des Feigenbaumes.
187. Persea.
Iris germanica, Iris florentina (Iridaceae) - Deutsche und Florentinische Schwertlilie
Die Iris [die Einen nennen sie die illyrische, die Anderen Thelpide, die
himmlische, reinigende, wunderbare, die Römer marica, auch Gladiolus,
Opertritos, Consecratrix, die Aegypter Nar ist nach der Aehnlichkeit mit
dem Regenbogen benannt. Sie hat der Siegwurz ähnliche Blätter, aber
grösser, breiter und glänzender. Die Blüthen stehen auf Stielen in gleicher
Entfernung, sind zurückgebogen, verschiedenartig gefärbt, denn man sieht
weisse, blassgelbe, purpurfarbige oder bläuliche, darum wird sie wegen der
Farbenverschiedenheit dem Regenbogen am Himmel verglichen. Die Wurzeln
darunter sind gegliedert, fest, wohlriechend; dieselben worden abgeschnitten,
im Schatten getrocknet und, auf eine Schnur gezogen, aufbewahrt. Die beste
ist die illyrische und makedonische, und unter diesen verdient den Vorzug die
mit Würzelchen dicht besetzte, hie und da verstümmelte, schwer zu
brechende Wurzel, welche von hellgelber Farbe, sehr wohlriechend ist
und auf der Zunge brennt, [welche einen reinen Geruch hat und nicht
feucht ist], und beim Zerstossen Niesen erregt. Die libysche ist ge-
ringer an Kraft, hat eine weisse Farbe und bitteren Geschmack. Beim
Aelterwerden verfallen sie dem Wurmfrasse, werden aber wohlriechender.
Wirkung:
Haben erwärmende Kraft, vertreiben, mit doppelt so viel weisser Nies-
wurz aufgelegt, Sonnenbrandflerken und Leberflecken. Sie füllen die Ge-
schwüre mit Fleisch aus, verdünnen die schwer auszuwerfenden Flüssig-
keiten und benehmen einem verderbenbringenden Mittel die Kraft, wenn
sie mit Honigmeth genossen werden. Sie sind aber auch schlafmachend,
verursachen Thränen und heilen Leibschneiden. Mit Essig genommen sind
sie denen heilsam, die von giftigen Thieren gebissen sind, ebenso auch
Milzsüchtigen und denen, die an Krämpfen leiden, die von Kälte und
Frostschauern ergriffen sind und denen, die an Samenfluss leiden. Mit
Wein genommen, befördern sie die Katamenien, auch ist die Abkochung
davon zu Bähungen für Frauen sehr geeignet, indem sie die Stellen
erweicht und öffnet. Mit Honig als Paste eingeführt, ziehen sie den
Embryo heraus. Sie erweichen auch Drüsen und alte Verhärtungen, wenn
sie gekocht umgeschlagen worden. Ferner sind sie wohlthuend bei Kopf-
schmerzen, wenn sie mit Essig und Rosensalbe ausgestrichen werden.
Endlich werden sie auch den Zäpfchen, Pflastern und Salben zu-
gemischt; überhaupt sind sie zu Vielem nützlich
2. Akoron.
Acorus calamus (Araceae) - Gewürzhafter Kalmus
Das Akoron [Einige nennen es Choros aphrodisias, die Römer Venerea,
auch Radix nautica, die Gallier Peperacium] hat Blätter denen der Schwert-
lilie ähnlich, aber schmaler, und ihr nicht unähnliche Wurzeln, die aber mit
einander verflochten und nicht gerade gewachsen sind, sondern schief, zu Tage
treten und durch Absätze unterbrochen sind, weisslich, mit scharfen Geschmack
und nicht unangenehmem Geruch. Den Vorzug verdient das dichte und weisse,
nicht (von den Würmern) zerfressene und duftreiche. Ein solches ist das,
welches in Kolchis und Galatien Splenion genannt wird. Die Wurzel
hat erwärmende Kraft.
Wirkung:
Eine Abkochung davon getrunken treibt den
Harn, ist auch ein gutes Mittel bei Lungen-, Brust- und Leberleiden, bei
Leibschneiden, Zerreissungen und Krämpfen. Sie erweicht die Milz,
hilft den an Harnzwang Leidenden und den von giftigen Thieren Ge-
bissenen, und eignet sich wie die Schwertlilie zu Sitzbädern bei Frauen-
krankheiten. Der Saft der Wurzel vertreibt die Verdunkelungen auf der
Pupille; mit Vortheil wird aber auch die Wurzel den Gegengiften zu-
gemischt.
3. Bärwurtz.
Athamantha meum (Umbelliferae) - Mutter- oder Bärwurz, Bärendill, Bärenfenchel
Das sogen. athamantische Meon wächst sehr häufig in Makedonien und
Spanien, an Stengel und Blättern dem Dill ähnlich, aber es ist dicker [kürzer]
als der Dill.Es erreicht eine Grösse von etwa zwei Ellen, ist [auch oft] unten
besetzt mit zarten, querlaufenden und geraden, langen, wohlriechenden, auf
der Zungebrennenden Wurzeln.
Wirkung:
Diese, mit Wasser gekocht oder auch un-
gekocht, fein zerrieben und genossen, lindern die Schmerzen bei Blasen- und
Nierenverstopfung und sind ein gutes Mittel gegen Harnverhaltung, gegen
Aufblähen des Magens und Leibschneiden, auch bei hysterischen Zuständen
und Gelenkleiden. Fein gerieben mit Honig als Latwerge dienen sie gegen
Brustrheumatismus, als Abkochung zum Sitzbade verwandt leiten sie das
Blut ab durch die Menstruation Auf die Schamtheile der Kinder ge-
legt, treiben sie den Harn. Wird es mehr, als nötig ist, genommen,
so verursacht es Kopfschmerz.
4. Cyperngras.
Cyperus rotundus, Cyperus longus (Cyperaceae) - Rundes und Langes Cyperngras.
Der Kypeiros - Einige nennen ihn gerade so wie den Aspalathos
Erysiskeptron [die Römer Binsenwurzel, auch Binse]. Er hat Blätter wie
der Lauch, aber länger und dünner (und härter), einen Stengel von zwei
Ellen und mehr Höhe, kantig, der Binse ähnlich, an dessen Spitze sich ein
Ansatz von kleinen Blättchen und Samen befindet. Die Wurzeln darunter,
von denen auch Gebrauch gemacht wird, sind länglich wie Oliven, unter
sich zusammenhängend oder auch rundlich, schwarz, wohlriechend, etwas
bitter. Er wächst aber in bebauten und sumpfigen Gegenden. Die beste
Wurzel ist die sehr schwere und dichte, vollkrätftige, schwer zu brechende,
rauhe, die einen mit einer gewissenSchärfe verbundenen Wohlgeruch hat;
eine solche ist die kilikische und syrische, und die von den kykladischen
Inseln.
Wirkung:
Sie hat eine erwärmende, eröffnende, harntreibende Kraft, hilft
den an Blasenstein und Wassersucht Leidenden und ist auch ein gutes
Mittel gegen Skorpionstiche; ferner ist sie in der Räucherung heilsam
bei Erkältung und Verstopfung der Gebärmutter) und befördert die Men-
struation. Trocken fein zerrieben heilt sie Geschwüre im Munde und
fressende Gesrhwüre. Ferner wird sie erwärmenden umschlägen zugesetzt
und eignet sich besonders zum Verdichten der Salben. Es wird be-
richtet, dass in Indien noch eine andere Art Kypeiro vorkomme, dem
Ingwer ähnlich, welche sich beim Zerkauen safranfarbig und bitter er-
weist. Eingesalbt aber vertreibt sie alsbald die Haare.
5. Kardamomon.
Elettaria cardamomum, Alpinia cardamomum (Zingiberaceae) - Kardamom
Das beste Kardamomon wird aus Komagene, aus Arabien und vom
Bosporus bezogen; es wächst in Indien und Arabien. Man wähle das,
welches schwer zu zerbrechen, voll und rasselnd ist [denn was diese
Eigenschaft nicht hat ist zur unrechten Zeit gesammelt], welches einen
betäubenden Geruch und scharfen, bitterlichen Geschmack hat.
Wirkung:
Es hat
erwärmende Kraft. Mit Wasser genommen wirkt es gegen Epilepsie,
Husten, Isschias, Paralyse, Zerreissungen, Krämpfe, Leibschneiden und
treibt den Bandwurm ab. Mit Wein genommen ist es ein gutes Mittel bei
Nierenleiden, Harnverhaltung, gegen Skorpionstiche und alle Bisse giftigen
Thiere. Mit 1 Drachme von der Wurzelrinde des Lorbeers getrunken zer-
trümmert es den Blasenstein. In der Räucherung tödtet es den Embryo,
und mit Essig eingerieben vertreibt es die Krätze. Es wird aber auch den
Salben zum Verdichten zugesetzt [ebenso den anderen Gegenmitteln].
6. Narde.
Valeriana oder Patrinia Jatamansi und Patrinia scabiosaefolia (Valerianaceae) -
Indische Narde und syrische Narde
Es gibt zwei Arten Narde, und zwar heisst die eine die indische, die andere
die syrische, nicht aber weil sie in Syrien gefunden wird, sondern weil die
eine Seite des Gebirges, an dem sie wächst, nach Indien, die andere nach
Syrien gerichtet ist. Von der als syrische bezeichneten ist diejenige die beste,
welche frisch, leicht, reichdoldig, gelbfarbig und sehr wohlriechend ist, und
zwar im Dufte dem Cyperngrase gleich, welche eine dichte Aehre, einen
bitteren Geschmack hat, die Zunge austrocknet und den Wohlgeruch ziemlich
lange behält. Eine Art der indischen heisst Gangitis von einem gewissen Flusse
mit Namen Ganges, welcher an dem Gebirge, wo sie wächst, vorbei-
fliesst. Sie ist an Kraft schwächer, weil sie aus feuchten Gegenden
stammt, ist auch länger und hat viele aus derselben Wurzel spriessende
vieldoldige und unter sich verflochtene Aehren mit stinkendem Geruch.
Die gebirgige dagegen ist dunkler, wohlriechender, hat kürzere Aehren
und ähnelt im Geruch dem Cyperngrase; dabei hat sie die übrigen Eigen-
schaften der als syrische bezeichneten. Eine Art heisst auch die sam-
pharitische, sie ist sehr kurz und nach ihrer Heimath benannt, mit
grossen Aehren, in deren Mitte sie zuweilen einen helleren Stengel mit
übermässig starkem Bocksgeruch treibt; dieser muss weggeworfen werden.
Sie wird aber auch ausgesogen in den Handel gebracht; dieses erkennt
man daran, dass die Aehre weiss und dürr ist und keinen Flaumbesatz
hat. Sie verfälschen sie auch durch Imprägniren mit Schwefelantimon
und Wasser oder Palmwein, damit sie compacter und schwerer wird.
Beim Gebrauche muss man, wenn Schmutz an den Wurzeln hängen sollte,
diesen entfernen und den Staub absieben, welcher zum Waschwasser der
Hände verwandt werden kann.
Wirkung:
Sie haben erwärmende, austrocknende,
urintreibende Kraft, weshalb sie genossen auch den Stuhlgang und, in
Zäpfchen eingelegt, die Ausflüsse aus der Gebärmutter stellen, sowie die
Säfte in Ordnung bringen. Mit kaltem Wasser genommen helfen sie
gegen Uebelkeit, Magenschmerzen, Blähungen, Leberleiden, Gelbsucht und
Nierenleiden. In Wasser abgekocht und zum Dampfsitzbade angewandt,
heilen sie die Gebärmutterentzündungen. Ferner wirken sie gegen die in
den Augen abgesonderte, die Augenlider faulende Flüssigkeit, indem sie
die Winipern kräftigen und verdichten, auch dienen sie zu Aufstreupulver
für feuchte Körper. Weiterhin werden sie den Gegengiften zugesetzt. Zu
Augenmitteln aber werden sie mit Wein fein zerrieben, geformt und in
einem unverpichten neuen Gefässe aufbewahrt.
7. Keltische Narde.
Valeriana celtica (Valerianaceae) - Keltische Narde, Keltischer Baldrian
Die keltische Narde wächst wohl in den Alpen Liguriens, wo sie landläufig
Saliunca genannt wird. Sie wächst aber auch in Istiren. Es ist ein sehr kleiner,
Strauch, welcher sammt den Wurzeln in Bündeln wie eine Handvoll ge-
sammelt wird. Sie hat längliche, etwas gelbliche Blätter und eine hoch-
gelbe Blüthe. Nur die Stengel und Wurzeln stehen im Gebrauch und
haben Wohlgeruch. Deshalb muss man die Bündel, nachdem man das
Erdige entfernt hat, am ersten Tage mit Wasser besprengen und sie an
einem feuchten Orte auf untergelegtem Papier hinlegen und sie am fol-
genden Tage reinigen; denn mit der Spreu und Nichtdazugehörigem wird
durch den Einfluss der Feuchtigkeit das Brauchbare nicht zugleich mit
hinweggenommen. Sie wird aber verfälscht durch ein mit ihr zusammen
ausgerupftes, ihr ähnliches Kraut, welches man nach dem Geruch stin-
kendes Böckchen nennt. Die Erkennung ist jedoch leicht, denn die
Pflanze hat keinen Stengel, ist heller und hat weniger längliche Blätter,
auch hat sie nicht eine bittere und aromomatische Wurzel, wie es bei der
Jachten ist. Will man sie (die Narde) aufbewahren, so soll man daher die
Stengelchen und Wurzeln, indem man die Blätter wegwirft, absondern,
sie, fein zerrieben, in Wein aufnehmen und zu Zeltchen formen und sie
in einem neuen irdenen Gefässe wegsetzen, dieses sorgfältig verschliessend.
Die beste ist die frische und wohlriechende, die wurzelreiche, nicht leicht
zerbrechliche und volle. Sie hat dieselbe Kraft wie die syrische, ist aber
noch harntreibender und magenstärkender.
Wirkung:
Sie hilft auch bei Leberent-
zündungen, bei Gelbsucht und Aufblähen des Magens, wenn sie mit Wer-
muthabkochung getrunken wird, in gleicher Weise bei Milz-, Blasen-,
Nierenleiden und gegen den Biss giftiger Thiere, wenn sie mit Wein
genommen wird. Auch wird sie den erwärmenden Umschlägen, Tränken
und Silben zugesetzt.
8. Bergnarde.
Nardus tuberosa (Valerianaceae) - Knollenwurzeliger Baldrian
Die Bergnarde, von Einigen auch Thylakitis und Neris genannt, wächst in Kiliken
und Syrien und hat Blätter und Stengel wie Erynx, aber weicher [näm-
lich nicht rauh und stachelig. Die Wurzeln darunter sind schwarz, wohl-
riechend, zwei oder mehrere, wie die des Asphodeles, aber schmaler und
viel kleiner. Weder Stengel noch Frucht noch Blüthen nutzen etwas,
aber die Wurzel hilft gegen Alles, wogegen die keltiselie Narde (ge-
braucht wird).
9. Haselwurz.
Asarum europaeum (Aristolochiaceae) - Gemeine Haselwurz
Die Haselwurz, welche Einige auch wilde Narde nennen [die Propheten Blut
des Mara, Osthanes Thesa, dieAegypter Kereeran, die Römer Peripresa, Andere
auch Bakchar, die Thusker Succinum, Bauernnarde], [eine wohlriechende Kranz-
pflanze], hat Blätter ähnlich dem Epheu, aber viel kleiner und runder.
Die Blüthen zwischen den Blättern dicht über der Wurzel sind purpur-
farben, denen des Bilsenkrauts oder der Grantablüthe ähnlich, der Same
gleicht den Weinbeerenkernen. Die Wurzeln darunter sind zahlreich,
gliederig, schräg wie bei Agrostis, aber viel dünner und wohlriechend,
erwärmend, auf der Zunge beissend
Wirkung:
Ihre Kraft ist harntreibend, er-
wärmend und Brechen erregend, ein gutes Mittel für Wassersüchtige und
solcher die an chronischer Ischias leiden; sie befördern auch die monat-
liche Reinigung. Mit Honigwisser (Honigmeth) in einer Gabe von
6 Drachmen getrunken führen sie ab, wie weisse Nieswurz. Sie werden
auch den wohlriechenden Salben zugemischt. Sie (die Haselwurz) wächst
an schattigen Bergen, am meisten in Pontus und Phrygien, in Illyrien und
bei den Vestinern in Italien.
10. Phu.
Valeriana dioscorides oder Valeriana officinalis (Valerinaceae) - Gemeiner Baldrian
Das Phu - Einige nennen auch dieses wilde Narde - wächst in Pontus und
hat Blätter ähnlich denen der wilden Pastinake oder des Pferdseppich,
einen ellenlangen oder höheren Stengel, glatt, weich, etwas purpurfarbig,
innen hohl und durch Gelenke etwas abgetheilt. Die Blüthe kommt auf die
der Narde hinaus, ist aber grösser und zarter und vom weissen Grunde aus
purpurartig gefärbt. Die Wurzel hat am oberen Theile die Dicke des kleinen
Fingers, sie hat aber daran querlaufende Würzelchen wie etwa die Binse
oder die schwarze Nieswurz, unter einander verflochten, gelblich, wohlriechend,
an Duft der Narde ähnelnd, aber mit einer gewissen stinkenden Strenge.
Wirkung:
Valeriana dioscorides oder Valeriana officinalis (Valerinaceae) - Gemeiner Baldrian
Das Phu - Einige nennen auch dieses wilde Narde - wächst in Pontus und
hat Blätter ähnlich denen der wilden Pastinake oder des Pferdseppich,
einen ellenlangen oder höheren Stengel, glatt, weich, etwas purpurfarbig,
innen hohl und durch Gelenke etwas abgetheilt. Die Blüthe kommt auf die
der Narde hinaus, ist aber grösser und zarter und vom weissen Grunde aus
purpurartig gefärbt. Die Wurzel hat am oberen Theile die Dicke des kleinen
Fingers, sie hat aber daran querlaufende Würzelchen wie etwa die Binse
oder die schwarze Nieswurz, unter einander verflochten, gelblich, wohlriechend,
an Duft der Narde ähnelnd, aber mit einer gewissen stinkenden Strenge.
11. Malabathron.
Laurus cassia (Laurineae) oder Cinnamomum cassia, aromat., tamala -
Kassienlorbeer
Einige nehmen an, das Malabathron sei das Blatt der indischen Narde, verleitet
durch die Aehnlichkeit im Geruch; es haben nämlich viele Pfleinzen einen
nardenartigen Geruch, wie das Phu, die Haselwurz, Neris. Die Sache ver-
hält sich aber nicht so. Es ist eine besondere, in den indischen Sümpfen
wachsende Art, indem es ein Blatt ist, welches auf dem Wasser schwimmt,
gerade so wie die auf den Sümpfen sich findende Linse, ohne dass es
eine Wurzel hat. Die Sammler ziehen es rasch auf eine Leinenschnur
zum Trocknen und bewahren es auf. Man sagt, daso, nachdem das Wasser
durch die sommerliche Hitze verschwunden ist, der Boden mit Strauch-
werk gebrannt werde, denn, wenn dies nicht stattfände, wachse es nicht.
Gut ist es, wenn es frisch , beim Einweichen weisslich, nicht zerbrech-
lich und ganz unversehrt ist, wenn es einen durchdringenden Duft mit
lange anhaltendem nardenartigem Wohlgeruch und dabei keinen salzigen
Geschmack hat. Das schwache und zerbröckelte, welches einen muffigen
Duft von sich gibt, ist unbrauchbar. Es hat dieselbe Kraf wie die Narde; aber
jenes leistet Alles kräftiger.
Wirkung:
So hat das Malabathron eine harntreibendere
und magenstärkendere Kraft, auch gegen Augenentzündungen eignet es
sich, wenn es mit Wein behandelt, fein zerrieben und eingestrichen
wird. Es wird aber auch unter die Zunge gelegt zum Wohlgeruch des
Mundes und zwischen die Kleider, denn diese schützt es vor (Motten-)
Frass und macht sie wohlriechend.
12. Kassia.
Cinnamomum spec. (Lauraceae) - Zimmt
Von der Kassie gibt es mehrere Sorten, welche in dem gewürzliefernden
Arabien wachsen. Sie hat einen dickrindigen Zweig, Blätter wie der Pfeffer.
Wähle die ins Gelbliche spielende, gut aussehende, korallenähnliche, sehr
dünne, lange und feste, die voll voll Röhren ist, die einen beissenden und
zusammenziehenden, zugleich einen einigermasseen brennenden, würzigen
Geschmack und einen weinartigen Geruch hat. Die so beschaffene wird von
den Eingeborenen Achy genannt. Bei den Kaufleuten in Alexandrien führt
sie den Namen Daphnitis. Dieser steht aber voran die dunkle und purpur-
farbene, dichte, genannt Zigi, die einen Rosenduft hat. Und um besten zum
medicinischen Gebrauch sich eignet. An zweiter Stelle dann kommt die
vorher genannte. Die dritte ist der sogen. mosylitische Zweig, die übrigen
aber sind minderwerthig, wie die Aphysemon genannte dunkle, unan-
genehm riechende, mit dünner oder auch rissiger Rinde, oder wie die als
Kitto und Dakar bezeichnete. Es gibt aber auch eine ungeheuer ähn-
liche falsche Kassia, welche durch den Geschmack erkannt wird, der
weder scharf noch gewürzhaft ist; sie hat die Rinde, welche dem Mark
angrenzt. Es wird aber auch eine breite Röhre angetroffen, zart, leicht,
schlank, welche wohl den Vorzug vor der anderen hat. Verwirf aller die
weissliche, krätzig aussehende, die einen bockartigen Geruch hat, und die,
welche keine dicke, sondern eine krätzige und schwache Röhre hat.
Wirkung:
Sie hat
erwärmende, harntreibende, austrocknende und gelind adstringirende Kraft.
Sie eignet sich sehr zu Augenmitteln für Scharfsichtigkeit und zu Um-
schlägen. Mit Honig eingesalbt, entfernt sie die Leberflecke, innerlich
genommen befördert sie auch die Menstruation und hilft den von der
Otter gebissenen, getrunken ferner hilft sie gegen alle inneren Entzün-
dungen und endlich den Frauen im Sitzbade und in der Räucherung zur
Erweiterung des Muttermundes. Die doppelte Menge den Arzneimitteln
zugemischt, wenn Kinnamomon mangeln sollte, leistet dasselbe. Gar sehr
ist sie endlich zu Vielem nützlich.
13. Zimmt.
Cinnamomum spec. (Lauracea) - Zimmt
Vom Zimmt gibt es mehrere Sorten, welche nach dem Ursprungslande
benannt worden. Den Vorzug verdient der Mosylon, weil er eine ziemlich
grosse Aehnlichkeit mit der Mogylites genannten Kassia aufweist, und von
diesem der frische, dunkelfarbige, auf weinfarbigem Grunde aschgraue, der
dünne und glatte Zweige und zahlreiche Knoten hat und sehr wohlriechend
ist. Denn zunächst hängt die Beurtheilung für grösste Güte von der Eigen-
tümlichkeit des Wohlgeruches ab. Es findet sich nämlich bei dem besten
und ganz echten, dass der Geruch auf den der Raute hinauskommt
oder dem des Kardamom ähnlich ist. Ferner noch (verdient Vorzug)
auch der beim Kosten brennende und beissende und der zugleich mit
Wärme etwas salzig schmeckende, der beim Zerreiben nicht schnell zu-
sammenbackt, beim Zerbrechen stäubt und glatt ist zwischen den Knoten.
Prüfe ihn aber, indem du von einer Wurzel den Zweig nimmst, denn
eine solche Prüfung ist leicht auszuführen. Man trifft nämlich Mischungen
von Bruchstücken, welche, indem sie gleich im Anfange der Untersuchung
das Bessere mit ihrem Hauch umgeben und den Geruch vollständig aus-
füllen, die Erkenntniss des Schlechteren erschweren. Es gibt aber auch
einen Bergzimmt, dick, kurz, von hellgelber Farbe; dann einen dritten
vom Mosylon ab, dunkel und sehr wohlriechend, gut schlank und ohne
viele Knoten. Ein vierter ist weiss, locker, knollenartigen Aussehens
und schwach, dabei leicht zerbrechlich und mit einer grossen, der der
Kasgia etwas ähnlichen Wurzel, der fünfte, mit durchdringendem Geruch,
ist hellgelb und hat auch eine Rinde, ähnlich der der gelben Kassia,
hart anzufühlen, nicht sehr faserig, und eine dicke Wurzel. Was von
diesen nach Weihrauch, Myrte, Nassia oder Amomuin riecht, ist schlechter.
Verwirf den weissen, krätzig aussehenden, den mit runzeliger Rinde und
den nicht glatten, auch den holzigen aus der Nähe der Wurzel scheide
als unbrauchbar aus. Es gibt auch noch etwas anderes Ähnliches, das
sogen. Pseudokinnamomon; es ist minderwertig, von nicht kräftigem Ge-
ruch und geringer Kraft; es wird aber auch Zingiber genannt und ist das
Holz des Zimmts, es hat eine gewisse Aehiilichkeit mit dem Zimmt. Es
ist aber ein heller Zimmt, welcher lange und kräftige Zweige und einen
viel geringeren Wohlgeruch hat. Von Einigen wird behauptet, dass auch
der Abstammung nach das Zimmtholz vom Ziinmt sich unterscheide, indem
es von anderer Natur sei.
Wirkung:
Sämmtlicher Zimmt hat erwärmende, harntreibende, erweichende, die
Verdauung befördernde Kraft. Genossen befördert er die Menstruation
und treibt die Frucht ab, und mit Myrrhe aufgelegt hilft er gegen gift-
bissige und todtbringende Thiere; auch entfernt er die Verdunkelungen
der Pupille, er erwärmt zugleich und verdünnt. Mit Honig aufgestrichen ver-
treibt er Leberflecke und Sommersprossen; er wirkt auch gegen Husten
und Katarrh, gegen Wassersucht, Nierenleiden und Harnverhaltung. Auch
wird er den kostbaren Salben zugemischt, ist überhaupt zu vielem nütz-
lich. Für längere Zeit wird er aufbewahrt, indem er zerstossen in Wein
aufgenommen und im Schatten aufbewahrt wird.
14. Amomum.
Amomum verum - Kardomomenart
Das Amomum ist ein kleiner Strauch, gleichsam eine aus dem Holze sich
verwickelte Traube. Es hat eine kleine Blüthe, wie die Levkoie, Blätter
ähnlich denen der Zaunrübe. Das beste ist das armenische, goldfarbige,
mit dunkelgelbem Holze, sehr wohlriechende. Das medische dagegen ist,
weil es in flachen und nassen Gegenden wächst, schwächer. Es ist gross,
grüngelb, weich anzufühlen und hat faseriges Holz, an Geruch ähnelt es
dem Dosten. Das pontische ist gelblich, nicht gross und nicht schwer zu
zerbrechen, traubenförmig, vollfrilchtig und von betäubendem Geruch.
Wähle das frische und weisse oder röthliche, nicht das zusammengedrückte
oder gepresste, sondern das entfaltete und ausgebreitete, welches voll von
Samen ist, der den Weintraubenkernen gleicht, das schwere, sehr wohl-
riechende, von Schimmel (Moder) freie, scharfe, beissend schmeckende,
welches eine einfache und nicht bunte Farbe hat.
Wirkung:
Es hat erwärmende, zusammenziehende, austrochnende, schalfmachende
und, auf die Stirn gestrichen, schmerzstillende Kraft, bringt Geschwülste
und bösen (wabenartigen) Kopfausschlag zur Reife und zertheilt sie.
Mit Basilienkraut zusammen aufgestrichen, hilft es den vom Skorpion Ge-
bissenen; es ist heilsam den an Podagra Leidenden und heilt zusammen
mit Rosinen Augen- und Eingeweideentzündungen. Mit Vortheil wird
es bei Frauenleiden auch zum Sitzbade angewandt. Der Genuss einer
Abkochung davon ist Leber- und Nierenleidenden und Podagrakranken
zuträglich. Es wird aber auch den Gegengiften und den kostbarsten der
Salben zugesetzt. Einige verfälschen das Amomum mit der sogen.
Amomis, welche dem Amomum ähnlich, aber geruchlos und ohne Frucht
ist, welche in Armenien wächst und eine Blüthe hat ähnlich der des
Dosten. Bei der Untersuchung derartiger Dinge muss man die Bruch-
stücke vermeiden. Wähle aber das aus, welches von einer einzigen Wurzel
stammende tadellose Triebe hat.
15. Kostus.
16. Bartgras.
17. Kalmus.
18. Balsam.
19. Aspalathos.
20. Bryon.
21. Agallochon.
22. Naskaphthon.
23. Kankamon.
24. Kyphi.
25. Safran.
26. Krokomagma.
27. Alant.
28. Aegyptischer Alant.
29. Oel aus unreifen Oliven.
30. Gewöhnliches Oel.
31. Oel des wilden Oelbaumes.
32. Weisses Oel.
33. Sikyonisches Oel.
34. Der Schmutz der Bäder.
35. Der Schmutz aus den Ringplätzen.
36. Der Schmutz der Turnplätze.
37. Honigöl.
38. Ricinusöl.
39. Mandelöl.
40. Behenöl.
41. Sesam- und Wallnussöl.
42. Bilsenöl.
43. Knidisches Oel.
45. Rettigöl.
46. Schwarzkümmelöl.
47. Senföl.
48. Myrtenöl.
49. Lorbeeröl.
50.Oel des Mastixbaumes.
51. Mastixharzöl.
52. Die Zusammensetzung der Salböle.
53. Die Bereitung des Rosenöls.
54. Die Bereitung des Elatsöls.
55. Die Bereitung des Quittenöls.
56. Die Bereitung des Weinblüthenöls.
57. Die Bereitung des Bockshornöls.
58. Die Bereitung des Majoranöls.
59. Die Bereitung des Basilicumöls.
60. Die Bereitung des Beifussöls.
61. Die Bereitung des Dillöls.
62. Die Bereitung des susischen Salböls.
63. Die Bereitung des Narzissensalböls.
64. Die Bereitung des Safransalböls.
65. Die Verdichtung und Bereitung des (Lawsonien-) Hennasalböls
66. Die Verdichtung des Schwertlilienöls.
67. Die Bereitung des Mostöls.
68. Amarakinon (Majoransalböl).
69. Megalion.
70. Hedychon.
71. Metopion.
72. Mendesion.
73. Stakte.
74. Zimmtsalböl.
75. Nardensalböl.
76. Malabathronsalböl.
(Ohne Nr) Jasminöl.
77. Myrrhe.
78. Böotische Myrrhe.
79. Styrax.
80. Bdellion.
81. Weihrauch.
82. Weihrauchrinde.
83. Manna des Weihrauchs.
84. Weihrauchruss.
85. Bereitung des Russes.
86. Pinie.
87. Pityiden.
88. Zapfen.
89. Schinos.
90. Mastixharz.
91.Terebinthe.
92. Andere Harze.
93. Die Art und Weise, das Harz zu brennen.
94. Flüssiges Pech.
95. Theeröl.
96.Russ des Theers.
97. Pech.
98. Zopissa.
99. Asphalt.
100. Pissasphalt.
101. Naphtha.
102. Cypresse.
Wachholder.
104. Sadebaum.
105. Ceder.
106. Lorbeer.
107. Platane.
108. Manna-Esche.
110. Schwarzpappel.
111. Makir.
112. Ulme.
113. Fäule des Holzes.
114. Rohr.
115. Papyrus.
116. Tamariske.
117. Heide.
118. Akakalis.
119. Wegdorn.
120. Melde.
121. Paliuros.
122. Oxyankantha.
123. Kynosbatos.
124. Lawsonia.
125. Phillyrea.
126. Kistos.
127. Hypokistis.
128. Ladanum.
129. Ebenholz.
130. Rosen.
131. Rosenpastillen.
132. Ueber Lykion.
133. Akazie.
134. Keuschlammstrauch.
135. Weide.
136. Wilder Oelbaum.
137. Oelbaum.
138. In Salzlake eingemachte Oliven.
139. Oel des wilden Oelbaumes.
140. Oelsatz.
141.Thräne des äthiopischen Oelbaumes.
142. Eiche.
143. Eicheln.
144. Speiseeiche und Ilexeiche.
145. Kastanien.
146. Galläpfel.
147. Gerbersumach.
148. Dattelpalme.
149. Thebanische Datteln.
150. Blüthenscheide der Palme.
151. Granatapfel.
152. Granatblüthe.
153. Granatrinde.
154. Balaustion.
155. Myrte.
156. Myrtidanon.
157. Kirschen.
158. Johannisbrodfrucht.
159. Apfelbaum.
160. Quittenäpfel.
161. Honigäpfel.
162. Epirotische Aepfel.
163. Wilde Aepfel.
164. Pfirsiche.
165. Armenische Aepfel.
166. Medische Aepfel.
167. Birne.
168. Wilder Birnbaum.
169. Mispel.
170. Die andere Mispel.
171. Lotos.
172. Kornelkirsche.
173. Speierlingsfrucht.
174. Pflaumenbaum.
175. Erdbeerbaum.
176. Mandelbaum.
177. Pistacien.
178. Wallnüsse.
179. Haselnüsse.
180. Maulbeerbaum.
181. Sykomore.
182. Feige auf Kypern.
183. Feigen.
184. Wilder Feigenbaum.
185. Winterfeigen.
186. Aschenlauge des Feigenbaumes.
187. Persea.
Eingestellt von
Historische Entwicklung des Lenneschen Rosengartens auf der Pfaueninsel
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10:41
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